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1321. September 2. Brieg.

Boleslaw, Herzog von Schlesien und Herr zu Brieg, bekundet, dass Jescho von Wetdirowe (Wederau?), als Vormund der Erben des Jescho von Döbirgast (Dobergast, Kr. Strehlen), dem Pfarrer Nikolaus von Reczen (Ritschen bei Brieg) und dessen Nachfolgern 9 Hufen in Gaio (Goy, Kr. Ohlau) rechts vom Wege, der von Marschwitz (Kr. Ohlau) dahin führt, zurückgegeben hat. Von diesen Hufen hätte der Pfarrer Nikolaus und seine Nachfolger 9 Malter Dreikorn und 5 3/4 Mk. zu erheben gehabt, der Jescho Dobirgast jedoch die 9 Hufen viele Jahre okkupirt und der Ritschener Kirche gewaltsam vorenthalten. Nun setzt Jescho den Nikolaus im Namen der Kirche von Ritschen in den Besitz der 9 Hufen, und der Herzog fügt hinzu, dass der Pfarrer und seine Nachfolger das Recht haben sollen, die auf den 9 Hufen sitzenden Bauern zu pfänden, jedoch mit Vorbehalt ihrer Dienste für die Erben des Jescho, wie das in der Urkunde des Ritters Simon Gallicus und des Bischofs Johann von Breslau (unbekannt) stehe.

Ohne Angabe der Provenienz angeführt von Stenzel, Burg Reczen, im Bericht der schles. Ges. für vaterl. Kultur, Jahrg. 1838, S. 118.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.